Kreditabzocke

Der Bedarf an Krediten in unserer Gesellschaft ist hoch: Kauf eines Eigenheimes, eines Fahrzeugs, unerwartete Reparaturen, ein Luxusurlaub. All dies wird gezwungenermaßen oft fremdfinanziert. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Kreditabzocke vermeiden und seriöse Anbieter erkennen.

Kreditangebote genau vergleichen

Einer großen Kreditnachfrage steht in Deutschland auch ein großes Angebot gegenüber. Dabei unterscheiden sich die Konditionen teilweise erheblich und sind so für den Suchenden nicht nachzuvollziehen. Der beste Einstieg beim Kreditvergleich sind die sogenannten Kreditrechner, welche über diverse Internetseiten angeboten werden. Hier kann man schnell und bequem alle relevanten Daten zur Kreditsumme, Laufzeit und monatlichen Rate miteinander vergleichen. DOCH VORSICHT! Das bedeutet noch längst nicht, dass ein Kreditnehmer diese Konditionen auch erhält.
Hier spielen Bonität und Kreditscore des Anfragenden eine wichtige Rolle. Erst nachdem diese Daten der finanzierenden Bank vorliegen, wird ein individuelles Kreditangebot erstellt. Dort kommt es dann häufig vor, dass die Angaben zum Effektivzins und den daraus resultierenden monatlichen Raten bzw. Laufzeiten weit von denen des angepriesenen Internetangebotes abweichen. Das ist keine Kreditabzocke und spiegelt eigentlich nur das Risiko wider, zu welchem die Bank dem Kreditnehmer ihr Geld überlassen würde. Je besser die finanziellen Voraussetzungen des Anfragenden sind, umso geringer ist das Risiko für die Bank.

Kreditabzocke und unseriöse Angebote

Alle Banken und Finanzinstitute handeln grundsätzlich in Eigeninteresse. Sie verleihen Geld an Privatpersonen und Unternehmen, um mit den zur Kreditsumme hinzugerechneten Zinsen Geld zu verdienen. Dies ist legitim und bei vielen Kreditanbietern eiserne Regel. Jedoch tummeln sich unter den vielen Angeboten auch unseriöse Anbieter, deren Absicht nicht die Vergabe von Krediten ist.
Die sogenannten Kredithaie werben in Tageszeitungen und im Internet mit einer schnellen Kreditvergabe an jedermann. Kunden, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und von den großen Banken abgelehnt wurden, greifen damit häufig zum letzten Strohhalm. Meist endet diese Kreditanfrage jedoch in einem noch größeren finanziellen Desaster.
Häufige Erkennungsmerkmale für eine Kreditabzocke sind hier horrende Kreditzinsen, Vorschläge für Lebens- und Rentenversicherungen oder der Versand der Kreditunterlagen per Post. In den meisten Fällen kommt es nie zu einer Kreditunterzeichnung, hier verdienen die Unternehmen an Nebengeschäften, die mit einer Kreditvergabe nichts zu tun haben. Hier sollten Kreditsuchende unbedingt auf der Hut sein und sich bei Verdacht an Hilfezentren wie die Verbraucherzentrale wenden. In keinem Fall sollten diese Angebote angenommen werden!

Kreditvermittlungen

Über Kreditvermittler wird häufig erzählt, dass sie alle unseriös arbeiten und Kreditabzocke bei ihnen Tagesgeschäft ist. Auch hier gibt es wie in allen Branchen seriöse und unseriöse Anbieter. Normalerweise bedienen sich Kreditvermittlungen einfachen Vergleichen. Sie verfügen über einen Pool an Partnerbanken, über welchen sie täglich die neuesten und besten Konditionen bei der Kreditvergabe anfragen können. Hier setzen Kreditvermittler an und ersparen Kreditsuchenden einen zeitraubenden Kreditvergleich. Stellt ein Kreditnehmer einen Antrag bei einem Kreditvermittler, werden gleichzeitig die Konditionen vieler Banken abgefragt und das beste Angebot herausgefiltert. Bei einer Ablehnung durch die Finanzinstitute oder den Anfragenden selbst entstehen keinerlei Gebühren.
Aber auch hier sollten unseriöse Angebote erkannt werden. Kreditwucher mit Zinsen bis zu 25% sind hier keine Seltenheit. Außerdem werden oft Kreditgebühren verlangt, die unrechtmäßigerweise schon vor Abschluss eines Vertrages fällig werden. Bei den Gebühren handelt es sich angeblich um Bearbeitungskosten oder Kosten für die Zusendung von Vertragsunterlagen. Die Unterlagen werden in der Regel per Nachnahme verschickt, sodass hohe Nachnahmegebühren anfallen. In Wirklichkeit haben diese Anbieter jedoch zu keinem Zeitpunkt einen Vertragsabschluss im Sinne. Was dann per Post geschickt wird, ist meist Makulatur: wertloses Werbematerial, zwielichtige Versicherungsverträge oder Bausparverträge, die den Betroffenen bei Unterzeichnung viel Geld kosten.
Bei seriösen Anbietern sind die Kreditangebote grundsätzlich kostenlos und unverbindlich, Provisionen für den Kreditvermittler fallen nur bei Vertragsabschluss an und sind in den Kreditkosten bereits enthalten. Unseriöse Kreditabzocker verdienen zudem an den Datensätzen der Kreditsuchenden, welche an weitere zwielichtige Unternehmen weiterverkauft werden.

Fazit vor einer möglichen Kreditabzocke

Kreditsuchende sollten, auch wenn sie noch so dringend Geld benötigen, auf keinen Fall das erstbeste Angebot annehmen, sondern vielmehr mehrere Angebote einholen und gründlich miteinander vergleichen. Beim Erkennen unseriöser Praktiken sollte sofort Abstand genommen werden. Oftmals bieten Verwandte oder Freunde Hilfe in der Not und können mit einer Finanzspritze aushelfen.